Ehrenamtslotse

Feuerwehr bedeutet Demokratie. Kaum eine andere Organisation ist so demokratisch organisiert wie die Feuerwehren in unserem Land. Und das zu großen Teilen ehrenamtlich. Diese Form benötigt viel Zuwendung: In Form von engagierten Menschen und der Gewinnung neuer Menschen, die dieses Engagement aufbringen. Damit genau das gelingen kann, ist es enorm wichtig, dass sich alle Feuerwehrangehörige auch dann im Ehrenamt wohl und zuhause fühlen, wenn es einmal nicht so rund läuft.

Der Landesfeuerwehrverband und die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz, in ihrem Selbstverständnis als Dienstleister der Feuerwehren und Jugendfeuerwehren in Rheinland-Pfalz sind daran interessiert, ein starkes und vor allem geeintes Feuerwehrwesen in Rheinland-Pfalz als Basis zu wissen.

In Zeiten, in denen der Nachwuchs weniger wird und das Ehrenamt im Auge der Bevölkerung einen anderen Stellenwert erfährt, kommt es zu Situationen, die einer Moderation bedürfen.

Der Ehrenamtslotse, gefördert durch das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat im Rahmen des Bundesprogramms: „Zusammenhalt durch Teilhabe“, ist eben dieser Moderator und unser Angebot an die Basis.

Berichte zum Ehrenamtslotsen:

Brandhilfe 12/2018.  –   Brandhilfe 12/2016.  –   Brandhilfe 06/2017.  –   Brandhilfe 11/2017

Der Ehrenamtslotse soll bei Konflikten unterstützen und das Demokratieverständnis in der Feuerwehr fördern. Der Ehrenamtslotse wird auf Kreisoder Stadt- bzw. Regionalverbandsebene eingesetzt. Er ist im Verband Ansprechpartner für die Feuerwehrangehörigen, die Führungskräfte aber auch für die Verwaltung. Egal ob es sich um Mitgliederschwund, Konflikte auf allen Ebenen oder aber auch um Themen wie Kindeswohlgefährdung oder demokratiefeindliches Verhalten handelt.

 

Wohlgemerkt ist er Ansprechpartner und nicht Allround-Problemlöser. Er nimmt im Gespräch vor Ort die Probleme und Konflikte auf und spricht mit dem Landesfeuerwehrverband den weiteren Prozessverlauf ab. Der Landesfeuerwehrverband hat für viele Probleme und Konflikte Spezialisten vor Ort, bei Kindeswohlgefährdung beispielsweise die ausgebildeten Kinderschutzfachkräfte, bei Demokratiefeindlichkeit die Fachkräfte aus dem „Strukturfit für Demokartie“- Programm oder aber auch Mediatoren, Rechtsanwälte oder sonstige Spezialisten, die unterstützen können.

Arbeitsweise

Der Ehrenamtslotse arbeitet nach dem Neutralitätsprinzip. Er kann sich im Vorfeld keinen ungefärbten Überblick über die Lage verschaffen. Daher gilt für die Parteien im Vorfeld:

1. Eigene Vorstellungen sachlich und emotionsfrei festhalten
2. Standpunkte der Gegenseite verstehen
3. Eigene Kompromissbereitschaft hinterfragen

Nachdem sich jeder mit seiner Darlegung des Sachverhalts befasst hat erfolgt das erste gemeinsame Gespräch. Wichtig ist es jedem die eigenen Standpunkte klar und vor allem sachlich zu vermitteln. Genauso muss aber auch offen mit den Standpunkten der Gegenseite umgegangen werden. Oberstes Gebot ist der gegenseitige Respekt.

Warum?

Mitgliederschwund, Migration, politische Strömungen, etc. sind nur ein kleiner Teil der Aufgaben/ Problemstellungen, bei denen ein Ehrenamtslotse tätig werden kann.

Hauptaugenmerk der Ehrenamtslotsen liegt aber in der Beseitigung von Differenzen. Gerade in der heutigen Zeit, wo in Feuerwehren Generationen aufeinandertreffen und sich das Selbstverständnis der Feuerwehr nicht mehr nur auf die alten Werte stützen kann, entstehen auch Konflikte. Viele von diesen haben keine größere Bedeutung und verlaufen meist recht schnell im Sande.

Manchmal kommt es aber vor, dass beide Parteien ihre Probleme nicht mehr untereinander klären können. An dieser Stelle ist die Hilfestellung eines Ehrenamtslotsen ein probates Mittel, Schaden abzuwenden und aus der Situation gute Ergebnisse für alle zu erzielen.

Wann wird er aktiv?

Wer sind die Ehrenamtslotsen?

Die Ehrenamtslotsen sind Mitglieder der Feuerwehr und kommen aus allen Altersschichten. Daher kann der Landesfeuerwehrverband auf eine breite Palette an Kompetenzen zurückgreifen und diese auch kombiniert einsetzen.

Wie wird der Ehrenamtslotse aktiv?

Zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Ehrenamtslotsen ist der Landesfeuerwehrverband. Er vermittelt im Bedarfsfall einen Ehrenamtslotsen. Dieser macht sich vor Ort ein Bild und schaltet, sofern erforderlich, weitere Fachberater ein.

Ich möchte mitmachen!

Bei Problemen zwischen verschiedenen Parteien ist es besonders wichtig genau zuzuhören und auch alle Seiten genau zu verstehen. Um dies zu gewährleisten sollten Ehrenamtslotsen ein hohes Maß an Geduld und offene Ohren mitbringen. Ähnlich wie bei der Erkundung eines Einsatzes, gilt es sich möglichst unvoreingenommen mit einem Thema zu befassen.

Wichtig ist außerdem eine gewisse Flexibilität. Termine müssen immer so gestaltet und bekannt gegeben werden, dass alle Beteiligten ausreichend Zeit haben ihre Gedanken zu sortieren und weder davor oder danach einen eiligen Anschlusstermin haben. Die Gespräche sollen frei von künstlichen stressfördernden Faktoren sein.

Kontakt:

Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz e.V.
Lindenallee 41– 43 56077 Koblenz
Telefon: 0261 974340
E-Mail: post@lfv-rlp.de
Internet: www.lfv-rlp.de

Was zeichnet einen Verein wie die Feuerwehr, aber auch unsere Gesellschaft aus? Es sind Werte, die uns verbinden, Werte, für die wir einstehen und uns einsetzen.

Werte sind der Grund, warum Menschen sich der Feuerwehr anschließen und auch bleiben. Werte sind der Grund, warum manche Feuerwehrangehörige bestimmte Entscheidungen und Entwicklungen gut finden und andere eher weniger. Damit sind Werte der zentrale Schnittpunkt, um besser zu verstehen, was Feuerwehr ausmacht und was Feuerwehr ausmachen soll. Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2017 den Start des Projektes „Heimat + Menschen + Vielfalt = Feuerwehr“ genutzt und einen Wertekongress durchgeführt.

Das Ergebnis dieses Wertekongresses könnt ihr hier herunterladen.